Roadtrip im Microlino: Von Turin nach Zürich - Ein Abenteuer der besonderen Art

Lisa Scherrer 19. März 2025

Ein Roadtrip von Turin nach Zürich – klingt erst einmal nicht spektakulär. Doch was, wenn man die Strecke nicht in einem herkömmlichen Auto zurücklegt, sondern in einem Microlino?


Genau das hat das Team der Automobil Revue gewagt. Ihre Mission: Herausfinden, wie weit sich die Grenzen des Microlino verschieben lassen. Das Ergebnis? Ein unvergessliches Abenteuer, das nicht nur den Mut der Reisenden auf die Probe stellte, sondern auch die Herzen unzähliger Menschen eroberte. Die Reise beginnt in der Microlino-Fabrik in La Loggia, unweit von Turin. Hier treffen sich die Testfahrer mit den Ouboters, die ihnen nicht nur einen spannenden Einblick in die Produktion des kleinen Elektroflitzers gewähren, sondern sie auch mit einem nagelneuen Long-Range-Modell ausstatten. Mit einer offiziellen Reichweite von 228 Kilometern sollte das theoretisch für zwei volle Ladungen auf der Strecke nach Zürich reichen – doch die Realität hat oft ihre eigenen Regeln.


Kaum losgesurrt, wird schnell klar: Der Microlino zieht Aufmerksamkeit auf sich wie ein Magnet. In den engen Gassen Turins drehen sich die Köpfe, Smartphones werden gezückt, Passanten winken, setzen sich kurzerhand auf den Fahrersitz oder drücken ihre Nasen an die Scheiben. Währenddessen stellt sich das Laden als kleine Herausforderung heraus: Defekte Säulen, blockierte Stationen und teils ineffiziente Ladeleistungen sorgen für kreative Pausen. Doch genau das macht diesen Roadtrip so einzigartig – nicht die Geschwindigkeit, sondern die Reise selbst steht im Vordergrund.


Über Landstrassen, Pässe und Autobahnen

Da der Microlino in Italien nicht für die Autobahn zugelassen ist, geht es auf Landstrassen durch malerische Ortschaften und über unzählige Temposchwellen. Das Fahrgefühl? Überraschend komfortabel. Klar, der Microlino ist kein Langstrecken-Cruiser, aber mit geöffnetem Faltdach, dem sanften Surren des Elektromotors und dem direkten Fahrgefühl kommt echtes Roadtrip-Feeling auf. In der Schweiz angekommen, wagen sich die Abenteurer dann doch auf die Autobahn – sehr zur Freude der anderen Verkehrsteilnehmer, die das kleine Gefährt staunend beäugen. Selbst die Insassen eines Ferrari 296 GTB können es nicht lassen, Fotos zu schiessen.

Richtig spannend wird es auf dem Weg über den Gotthardpass. Die steilen Anstiege fordern die Batterie heraus, aber der Microlino meistert selbst diese Herausforderung – wenn auch mit Boost-Knopf und Vollgas. Oben angekommen, auf 2.106 Metern Höhe, warten nicht nur atemberaubende Ausblicke, sondern auch zahlreiche neugierige Urlauber, die ungläubig nachfragen: „Ihr seid wirklich von Turin aus hierhergefahren?“ Der Microlino erweist sich einmal mehr als Sympathieträger – und als echter Gesprächsstarter.



Ein elektrisches Abenteuer mit bleibendem Eindruck

Nach über 500 Kilometern und zahlreichen Lade- und Erlebnisstops erreichen die Testfahrer Zürich – erschöpft, aber glücklich. Der Microlino hat bewiesen, dass er nicht nur ein praktisches Stadtauto ist, sondern auch ein echtes Abenteuerfahrzeug sein kann. Am Ende verbraucht das kleine Elektroauto gerade einmal 8,1 kWh pro 100 Kilometer, was weniger als 30 Franken an Stromkosten bedeutet. Doch der wahre Wert dieser Reise? Unbezahlbar. Was bleibt von diesem Roadtrip?


Der Microlino ist nicht einfach nur ein Fortbewegungsmittel – er ist ein Erlebnis. Er sorgt für Begegnungen, für Gespräche, für Staunen. Wer ihn fährt, erlebt Mobilität auf eine völlig neue Art. Sicher, er ist nicht für die Autobahn gebaut, und ja, Langstrecken erfordern eine gewisse Planung. Aber genau das macht den Charme aus. Denn wie die Automobil Revue treffend feststellte: Der Microlino ist ein Erlebniskatalysator sondergleichen. Und genau das macht ihn so besonders!